Tattoos bei Hautkrankheiten

Tätowierungen bei Hautkrankheiten: Was Sie bei Neurodermitis, Schuppenflechte und Diabetes beachten sollten

Tätowierungen sind für viele Menschen eine Form des persönlichen Ausdrucks und eine Möglichkeit, Kunst auf der Haut zu tragen. Doch was, wenn man unter Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Diabetes leidet? Diese chronischen Erkrankungen bringen besondere Herausforderungen mit sich, die bei der Entscheidung für ein Tattoo berücksichtigt werden müssen.

1. Neurodermitis

Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die durch trockene, juckende Haut und Ekzeme gekennzeichnet ist. Bei Menschen mit Neurodermitis kann die Haut empfindlicher auf Reizstoffe und mechanische Belastungen reagieren, was das Tätowieren erschwert.

Worauf sollten Sie achten?

  • Tattoo-Platzierung: Wählen Sie eine Hautstelle, die in der Regel weniger von Schüben betroffen ist. Es ist wichtig, keine entzündeten oder gereizten Hautstellen zu tätowieren.
  • Vorab-Beratung: Sprechen Sie unbedingt mit einem erfahrenen Tätowierer und Ihrem Hautarzt. Gemeinsam können Sie das Risiko einer möglichen Verschlimmerung der Symptome abschätzen.
  • Nachsorge: Achten Sie besonders auf die Pflege nach dem Stechen des Tattoos. Eine sorgfältige Nachbehandlung mit geeigneten, feuchtigkeitsspendenden und reizarmen Produkten ist entscheidend.

2. Schuppenflechte (Psoriasis)

Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Hautzellen viel schneller als normal erneuern, was zu schuppigen, roten und oft juckenden Stellen führt. Tätowierungen auf von Psoriasis betroffener Haut können problematisch sein, da die Haut unvorhersehbar reagieren kann.

Worauf sollten Sie achten?

  • Keine Tattoos auf betroffenen Stellen: Es ist ratsam, keine Tattoos auf aktiven Psoriasis-Plaques oder oft betroffenen Hautbereichen stechen zu lassen, da dies das Risiko einer Ausbreitung der Symptome erhöhen kann.
  • Köbner-Phänomen: Menschen mit Psoriasis sollten das Risiko des Köbner-Phänomens kennen, bei dem neue Psoriasis-Läsionen an den Stellen auftreten können, an denen die Haut verletzt wurde – etwa durch das Tätowieren.
  • Medizinische Beratung: Konsultieren Sie einen Dermatologen, bevor Sie sich tätowieren lassen. Ein Spezialist kann helfen, den richtigen Zeitpunkt und die sicherste Hautstelle für das Tattoo zu bestimmen.

3. Diabetes

Diabetes ist eine Erkrankung, die den Blutzuckerspiegel beeinflusst und die Heilungsfähigkeit der Haut beeinträchtigen kann. Menschen mit Diabetes haben oft ein erhöhtes Risiko für Infektionen und verlängerte Heilungszeiten.

Worauf sollten Sie achten?

  • Blutzuckerkontrolle: Stellen Sie sicher, dass Ihr Blutzuckerspiegel gut kontrolliert ist, bevor Sie sich tätowieren lassen. Ein stabiler Blutzucker kann das Risiko von Komplikationen während der Heilung erheblich reduzieren.
  • Tattoo-Platzierung: Vermeiden Sie Tätowierungen an Stellen, die anfällig für Druckstellen sind, wie z. B. an den Füßen oder Unterschenkeln, da diese Bereiche bei Diabetikern oft schlechter durchblutet sind.
  • Infektionsrisiko: Achten Sie streng auf Hygiene – sowohl im Studio als auch bei der Nachbehandlung. Diabetes kann das Risiko für Infektionen erhöhen, daher ist eine gründliche Nachsorge essenziell.

Fazit

Tätowierungen bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte und Diabetes sind nicht unmöglich, aber sie erfordern besondere Vorsichtsmaßnahmen. Eine gründliche Vorbereitung, die Auswahl eines erfahrenen Tätowierers und die enge Zusammenarbeit mit einem Dermatologen sind der Schlüssel zu einem sicheren und zufriedenstellenden Tattoo-Erlebnis.

Wenn Sie diese Faktoren berücksichtigen, können Sie auch mit einer Hauterkrankung ein Tattoo genießen, das Ihre Persönlichkeit und Individualität widerspiegelt.

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